Uraufführung Elena Firsova
„From Voronezh-Notebooks“ / Gubaidulina „Brief ..“

Mit weicher, warmer und fülliger Stimme singt die Sopranistin M.D. den „Brief an die Dichterin Rimma Dalos (1985), dessen einzige Textzeile „Meine Seele ist eine Sphinx“ solosingend ständig wiederholt wird. (…)
Die Singstimme schwingt sich mühelos und strahlend in extreme Höhenlagen, zeigt sich von enormer Ausdrucksfülle: ein eindrucksvoller, beifallsbekränzter Abend der großen Gefühle.

Potsdamer Neueste Nachrichten, 13. November 2010

Die Schönheit im Tragischen

Potsdamer Neueste Nachrichten, 11.11.2010

…Maacha Deubner, mit mächtigem Volumen und starkem Ausdruck.

Allgäuer Zeitung, 20. Sept. 2010
Maacha Deubner - Foto ©Ralf Lienert

…Im Zentrum des Samstags-Konzertes stand natürlich die mit Spannung erwartete Uraufführung der Kantate für Sopran (Maacha Deubner, mit mächtigem Volumen und starkem Ausdruck) und Streichquartett von Elena Firsova.(..) Das Ende der Idylle signalisierte schon der schreckhaft-plötzliche Sforzato-Geigenton zu Beginn des Firsova-Opus. Die sechs Sätze sind eine hochpoetische, expressiv-sinnliche Vertonung einer Gedichtfolge von Ossip Mandelstam. Die «Composer-in-residence» Elena Firsova fühlt sich – so sagte sie im vorausgehenden Komponistengespräch – diesem Lyriker, der 1938 in Stalins Gulag elend zugrunde ging, seelenverwandt verbunden. «Seine Worte tönen schon in mir, wenn ich sie lese», bekennt die Komponistin. So tönen Mandelstams Worte, die das Grün im Park beschreiben, für die gebannten Hörer im Fürstensaal tiefsinnig-ausdrucksstark: «Die Erde hier, meineidig, kühn – / Große Mutter des Ahorns, der Eiche» Und die Streicher ersterben leise in dissonantem Clusterklang.
«Der Kater» kratzt spicato-krallig hart an allen vier Stegen, die Sopranstimme fährt zornig-schrill hoch: «Daher kommt es, all mein Elend / Dass ichs immer vor mir sehe / Wucherauge Katzenaug»
Elena Firsovas Gesicht ist leidgezeichnet. Es spricht ohne Worte vom Mit-Leiden mit gepeinigter Kreatur, schon fast atemlos, wie Ossip Mandelstam in unmenschlich-tödlicher Straflager-Verbannung. Und ihre Kantaten-Musik ist schöpferisch-menschlicher, vitaler Ausdruck dieses Mitleids.
Tiefer Eindruck beim Publikum.

Allgäuer Zeitung

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